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Endlich Pasta!

Eine weitere unüberwindbare Barriere beim Verzicht auf Getreide, Pseudogetreide und gultenfreiem Industriezeug sind Nudeln oder allgemein Pasta. Denkt man zuerst.

Sind wir uns ehrlich, das schlimmste für jeden der einmal die Paleo Ernährung ausprobieren möchte ist:

kein Brot?!?!
keine Pizza?
keine Nudeln?

Niemals!

Doch doch, das geht. Mittlerweile hab ich sehr sehr sehr selten Lust auf derartige Produkte und wenn doch kann man Alternativen schaffen. Variante 1: Man kauft Paleonudeln. Das ist zugegebenermaßen nicht ganz so toll, oft sind die Produkte mit irgendwelchen Eiern (auch aus Bodenhaltung und von irgendwoher) und irgendwelchen Sesam, Leinsamen und Kürbismehlen gemacht und oft sind die Produkte nicht einmal gut.

Wer schon einmal selbst Pasta gemacht hat wird wissen - die selbst gemachte schmeckt wirklich anders und eigentlich besser.
Genauso ist das bei Paleo-Pasta.

Inspiration kam übrigens vom paleo360.de Zwiebelkuchen (ein super Rezept nebenbei) weil mich der Teig beim mischen sofort an einen gut zu verarbeitenden Pastateig erinnert hat. Ich habe das Rezept abgewandelt, da mir Mandelmehl zuviel Marzipangeschmack in das Ganze hineinbringt. Die Zusammensetzung sieht also folgendermaßen aus:

65g Kürbiskernmehl
65g Leinsamenmehl (teilentölt)
50g Maronimehl (Edelkastanienmehl)
60g Kartoffelstärke (ist wohl paleo, sonst wärs nicht im Rezept auf paleo360 enthalten)
2 Eier
30ml Olivenöl
1EL Wasser (oder etwas mehr)
1/2 TL Salz
1 TL Rosmarinpulver

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Zuerst mischt man die Mehle und gibt dann die Eier hinzu. Ich habe für solche Art von Teig einen Foodprocessor der mir die Knetarbeit abnimmt. Ein sehr feines Teil mit dem ich neben Teigrühren auch hacken und häckseln kann. Sogar Nussmus lässt sich damit machen. 
Zurück zur Verarbeitung: Die Angelegenheit ist nach der Zugabe der Eier noch recht bröselig, aber wenn das Öl dazukommt sollte man einen schönen glatten Teigball erhalten.

Ein Getreidepastateig muss ruhen, am besten im Kühlschrank. Dieser nicht! Versuch Nummer 1 diesen Teig wie Getreidepastateig zu verarbeiten ging komplett daneben. Kühlt man den Teig nämlich so ein, zieht der Leinsamen noch mehr an und man erhält einen festen - und damit meine ich wirklich festen - Teigling der mit der Nudelmaschine nur mehr brüchige Stücke von "irgendetwas" erzeugt aber keine schönen dünnen Pastabahnen. Bei Versuch 1 half dann wirklich nur mehr das Nudelholz (sic!) um den Teig einigermaßen auszurollen und in Form zu bringen. Also besser den fertig verarbeiteten Teig sofort durch die Nudelmaschine jagen.

 

Verarbeitungstechnisch bleibt euch überlassen was ihr mit dem Teig macht, im Nachfolgenden habe ich noch ein feines primales Raviolirezept das aus einer Lebensmittelknappheit entstanden ist: Meine Bio-Champignons aus dem Supermarkt waren verschimmelt, also mussten Spinat, Ziegenfrischkäse und Walnüsse herhalten.

Die Fülle:
1 Zwiebel
2 Zehen Knoblauch
3 Würfel eingefrorener Blattspinat (Ich habe portionsweise Blattspinat eingefroren)
100g Ziegenfrischkäse oder ein anderer Käse eurer Wahl oder ihr lasst ihn komplett weg wenn ihr Milchprodukte vermeiden wollt
eine handvoll gehackter Walnusskerne

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Die Verhältnisse der einzelnen Zutaten darf man gerne variieren. Ich habe auf jeden Fall die Zwiebel und den Knoblauch klein gehackt und in einer Pfanne angeschwitzt, danach die gefrorenen Spinatwürfel hinzugegeben und mitgebraten, Deckel drauf und gewartet bis alles schön aufgetaut war. Gewürze wie Salz und Pfeffer rein, Nüsse darauf, alles von der Hitze nehmen und Käse dazu. Masse kalt werden lassen.

Danach habe ich einfach aus den Teigbahnen rechtecke ausgeschnitten, auf einer Seite die Fülle platziert und den Teig darübergeklappt und festgedrückt. Die Ravioli brauchen in kochendem gesalzenen Wasser ca 2 Minuten dann sind sie fertig. Abseihen, in Butter schwenken oder mit Butter übergießen, Salat dazu. Fertig! Als Hauptspeise oder 2-3 Stück als Vorspeise - je nachdem wie man mag. Wie gesagt, das ist nur eine Variante mit dem Teig zu arbeiten, Bandnudeln oder Tagiatelle lassen sich auch gut damit machen.

geschrieben von Phil

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